Ein Einklemmungssyndrom (Impingement-Syndrom) am oberen Sprunggelenk äußert sich durch chronische belastungsabhängige Beschwerden, die mit Einschränkungen des Bewegungsumfanges des betroffenen Sprunggelenkes einhergehen. Insbesondere die Hebung des Fußes ist schmerzhaft und nur begrenzt möglich. Häufig äußern Patienten auch Schmerzen beim Treppensteigen oder am Ende der Abrollbewegung des Fußes.
Am häufigsten finden sich Einklemmungssyndrome in den vorderen und seitlichen Abschnitten des oberen Sprunggelenkes, seltener in den hinteren Abschnitten. Sie treten oft als Folge von Verletzungen auf, z. B. nach einer Außenbandruptur bei einem Umknicktrauma oder nach einer Fraktur des Sprunggelenkes. Auch eine chronische Überlastung des oberen Sprunggelenkes mit wiederholt auftretenden Mikroverletzungen - etwa bei Fußballern ("soccer player´s ankle") oder Tänzern - kann die Ursache dafür sein.
Man unterscheidet deshalb zwei Formen: Bei einem Weichteilimpingement kommt es zur Einklemmung weichteiliger Strukturen (entzündliche Gelenkinnenhaut, Kapselbandgewebe, Narbengewebe). Hingegen bilden sich bei einem knöchernen Impingement überlastungsbedingt neue Knochen aus (Knochensporn an der Unterschenkelkante), meist an der Schienbeinvorderkante und am gegenüberliegenden Sprungbeinhals.
Durch die klinische Untersuchung und die Erhebung der Krankengeschichte kann die Diagnose schon gestellt werden. Gerade zur Diagnostik eines Knochensporns ist die Durchführung eines Röntgenbildes sinnvoll.
Bei unklaren Befunden kann zur Diagnosesicherung die Durchführung einer Kernspintomographie sinnvoll sein; auch um Begleitverletzungen auszuschließen.
Sollte es durch konservative Behandlungsversuche mit antientzündlichen Medikamenten und Bandagen nicht zu einem Beschwerderückgang kommen, ist die Durchführung einer Sprunggelenksarthroskopie sinnvoll.
Dies ist ein operativer Eingriff, mit der man die Ursachen für Schmerzen in diesem Gelenk auf eine schonende Weise diagnostizieren und behandeln kann. Über zwei kleine Schnitte kann eine Miniaturoptik und Miniwerkzeuge in das Gelenk eingeführt werden, mit denen man die zur Einklemmung führenden Schleimhautveränderungen entfernt und überstehende Knochenkanten abgetragen werden können.
Postoperativ wird das betroffene Bein für etwa eine Woche mithilfe von Unterarmgehstützen teilbelastet. In der Regel ist es möglich, das operierte Bein am 1. Tag nach OP mit etwa 20 Kg zu belasten. Ihr Sprunggelenk sollte mit Eis gekühlt und hochgelagert werden, um Schwellungen so gering wie möglich zu halten. Mit wasserdichten Pflastern dürfen sie vorsichtig duschen. Baden und Schwimmen sollten für 10 Tage unterlassen werden, damit kein Wasser von außen in das Gelenk gelangt.
Eine intensive physiotherapeutische Beübung des Sprunggelenkes sollte zur Wiedererlangung des optimalen Bewegungsumfanges, sowie zum Aufbau der sprunggelenksumspannenden Muskulatur durchgeführt werden. Mit diesen Anspannungsübungen sollte frühzeitig begonnen werden, um die entsprechende Muskulatur zu erhalten.
Nach ca. vier Wochen können leichte gelenkschonende sportliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Fahrradfahren wieder aufgenommen werden.
Der Verband wird am Tage nach der Operation entfernt und durch Pflaster ersetzt, die bis zum Fäden ziehen nach einer Woche bis 10 Tagen die Wunde schützen. Insgesamt gilt die Regel: Hören Sie auf Ihr Sprunggelenk, jegliche Belastungen langsam steigern und fühlen wie das Gelenk reagiert. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich vor allem nach der körperlichen Belastung bei der beruflichen Tätigkeit und kann zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen liegen.
Bis zur vollen Sportfähigkeit vergehen im Regelfall 2 bis 6 Wochen.