Welche Folgen hat ein chronischer Außenbandschaden oder Außenbandinstabilität?
Bandverletzungen am Sprunggelenk können trotz guter sogenannter frühfunktioneller Behandlung zu einer anhaltenden Außenbandschwäche führen.
Diese sog. Bandinstabilität der Außenbänder kann dazu führen, dass bereits bei geringen Anlässen ein Umknicken im Sprunggelenk eintritt oder dass es bei Drehbelastung zu einem vermehrten Gelenkspiel kommt. Dies ist vergleichbar einem ausgeschlagenen Lenkkopflager am Auto. Dieser Schaden an einem Fahrzeug führt zu einem raschen Verschleiß. Auch am Sprunggelenk entsteht durch die Außenbandschwäche eine Mehrbeweglichkeit. Diese belastet den Knorpel mehr als üblich und kann ihn schädigen.
Durch immer wieder eintretenden Verletzungen im Sprunggelenk durch die Bandinstabilität führt sie zu einer zunehmenden Schädigung des Gelenkes. Der Knorpel im Gelenk kann der vermehrten Scherbelastung auf der Knorpeloberfläche nur eine gewisse Zeit widerstehen. Im Verlauf bricht dieser an seiner Oberfläche auf und führt zu weiteren Krankheitszeichen, z.B. Arthrose.
Neben der, v.a. unfallbedingten, Krankengeschichte und der klinischen Untersuchung, ist die Durchführung eines Röntgenbildes und die sonographische Untersuchung des Sprunggelenkes sehr wichtig. Ggf. kann die Durchführung einer Kernspintomographie zur weiterführenden Diagnostik und z.A. weiterer Schäden am Sprunggelenk wichtig sein.
Eine Therapie erfolgt abhängig vom Schaden im Sprunggelenk. Ist ein Bandersatz am Sprunggelenk geplant wird im Vorfeld eine arthroskopische Untersuchung des Sprunggelenkes durchgeführt. Hierbei werden die Knorpelverhältnisse überprüft und einklemmende Bandstümpfe entfernt.
Verschiedene Methoden kommen bei Bandschäden zur Anwendung. Ziel aller Bandersatzoperationen ist es ein stabiles Gelenk nach Ausheilung zu erreichen. Hierzu werden verstärkende Bandnähte bei noch erhaltenen Bandresten durchgeführt. Freie oder ortsständige Sehnentransplantate kommen bei starken Bandschäden ohne Restgewebe zur Anwendung. Auch arthroskopisch unterstützende Stabilisierungsoperationen sind je nach Befund möglich.
Nach der Operation wird ihnen ein spezieller Gehschuh angepasst. Bis zur gesicherten Wundheilung, ca. 10 Tage nach OP, sollten Sie mit Gehstützen laufen. Weitere 3 Wochen können Sie auch ohne Gehstützen mit dem Gehschuh laufen. Nach 4 Wochen kann das Gelenk für Beugung und Streckung frei gegeben werden. Nach sechs Wochen erfolgt die Abnahme des Gehschuhes und eine intensive Physiotherapie und sowie Eigenübungen sind wichtig um Kraft und Beweglichkeit wiederherzustellen.